einBlick: Schützt Gold auch jetzt vor Krisen und Inflation?

Börsenturbulenzen und hohe Inflation lassen Anleger nach einem sicheren Hafen Ausschau halten.

Aussichtsreicher Kandidat für viele Anleger und Experten ist Gold. Immerhin ist der Wert des Edelmetalls über die Jahrhunderte sehr stabil geblieben und konnte gerade in Krisenzeiten immer wieder die Aktienmärkte schlagen. Ob sich Gold auch aktuell als Schutz vor Krisen und Inflation eignet und welche Anlagemöglichkeiten es gibt, möchten wir in diesem Newsletter näher beleuchten.

Gold wird häufig als die härteste Währung der Welt bezeichnet. Schaut man sich die Entwicklung über vergangene Jahrhunderte oder gar Jahrtausende an, scheint da etwas dran zu sein. Egal ob im Jahr 2022, 1900 oder sogar zur Zeit von Christi: Für ein Gramm Gold kann oder konnte man sich etwa die gleiche Menge Brot kaufen. Schaut man hingegen auf Euro oder Dollar, verloren diese schon innerhalb weniger Jahrzehnte einen großen Teil ihrer Kaufkraft. Gleichzeitig sollte man aber nicht verschweigen, dass auch Gold über kürzere Zeiträume stark schwanken kann. Laut einer Studie des Ökonomen Campbell Harvey von der Duke University behält Gold nur über Zeiträume von mehr als 100 Jahren verlässlich seine Kaufkraft. Einen Anlagehorizont den wohl kaum ein Anleger anstrebt.

In Krisenzeiten an den Börsen konnten sich Edelmetalle aber immer wieder hervortun. Während die Aktienmärkte nach dem Zusammenbruch der Dotcom-Blase in 2000 oder in der Finanzkrise ab 2007 deutliche Verluste verzeichneten, konnten Gold und Silber sogar zulegen. Betrachtet man den Zeitraum seit der Jahrtausendwende, konnte Gold die Aktienmärkte insgesamt abhängen. Über die letzten knapp 22 Jahre stieg der Goldpreis jährlich um etwa 9 Prozent, der Aktienmarktindex „MSCI World“ aber nur um etwas mehr als 5 Prozent. Ist Gold also das Mittel der Wahl, um im aktuellen Marktumfeld zu bestehen? Immerhin haben der Ukraine-Krieg und steigende Leitzinsen die Aktienkurse seit Jahresbeginn stark schwanken lassen. Die Inflation liegt in den USA inzwischen bei 8,6 Prozent und in der EU bei 8,1 Prozent.

Schaut man nur auf das aktuelle Jahr, konnte Gold die Inflation jedenfalls nicht ausgleichen. Der Goldpreis liegt über die letzten 6 Monate zwar leicht im Plus und schlug damit die meisten Aktienmärkte, einen Inflationsausgleich konnte aber auch das Edelmetall nicht liefern. Diese Entwicklung passt zu langfristigen Studien zum Verhältnis von Gold und Inflationsraten. Betrachtet man hierzu die letzten 50 Jahre, zeigt sich, dass es nahezu keine Beziehung zwischen den beiden Werten gab. Steigt die Inflation, bedeutet dies also nicht notwendigerweise eine Überrendite von Edelmetallen. Als Einzelanlage für eine kurzfristige Absicherung gegen die Geldentwertung ist Gold damit zu unzuverlässig und volatil.

Trotzdem gibt es Argumente, warum Gold auch aktuell eine attraktive Beimischung für Anlegerportfolien sind. Hervorzuheben ist hierbei die erwartete Nachfragesteigerung aus Schwellen- und Entwicklungsländern. Diese haben im Vergleich zu den Industrienationen (gemessen am Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt) noch relativ geringe Goldbestände aufgebaut. Laut einer Umfrage des „World Gold Council“ aus London gehen Zentralbanken aus den Emerging Markets von einer Ausweitung der Reserven über die nächsten Jahre aus. Dies könnte den Goldpreis weiter beflügeln. Setzt man als Anleger auf diese Preissteigerungen oder zunehmende Turbulenzen an den Aktienmärkten, bleibt noch die Wahl des passenden Mittels.

Eine Möglichkeit ist der Kauf von Goldbarren oder Goldmünzen über Banken und spezialisierte Edelmetallhändler. Der physische Kauf hat dabei den Vorteil, das Gold auch tatsächlich in den eigenen Händen zu halten. Allerdings obliegt dann auch die Aufbewahrung dem Anleger selbst. Ob zu Hause oder im kostenpflichtigen Bankschließfach. Nachteil ist die schwierigere Handelbarkeit der Barren und Münzen. Einige Banken verkaufen zwar Gold an ihre Anleger, kaufen dieses aber nicht zurück – oder nur mit deutlichen Abschlägen. Da Goldhändler auch keine besondere Zulassung benötigen, ist die Wahl des richtigen Anbieters nicht einfach. Das Risiko an einen unseriösen Goldhändler zu geraten, ist nicht zu vernachlässigen. Die Unterstützung durch einen Berater kann hier im wahrsten Sinne des Wortes „Gold wert sein“.

Unkomplizierter ist der Handel mit Goldfonds, Gold-ETCs oder Goldzertifikaten. Diese sollen den Goldpreis möglichst exakt nachbilden und können jederzeit über die Börse gehandelt werden. Die höhere Liquidität ist aber in der Regel auch mit Kosten verbunden. Je nach Produkt können Gebühren für das Fondsmanagement, die Börsen oder Transaktionen anfallen. Zudem besteht bei ETCs und Zertifikaten auch immer ein Emittentenrisiko. Sollte der Produktanbieter zahlungsunfähig werden, kann dies also einen Totalverlust für Anleger bedeuten.

Eine eher indirekte Möglichkeit von steigenden Goldpreisen zu profitieren, ist ein Investment in Goldminen-Aktienfonds. Man beteiligt sich dabei an Unternehmen, die Minen besitzen und selbst Gold schürfen. Dabei muss berücksichtigt werden, dass die Korrelation zwischen den Kursen von Goldaktien und dem Goldpreis zwar hoch, aber nicht perfekt ist. Gibt es Probleme in der Produktion oder arbeitet ein Goldförderer nicht profitabel, können entsprechende Aktien auch fallen, obwohl die Goldpreise im gleichen Zeitraum steigen. Findet gerade ein genereller Ausverkauf an den Aktienmärkten statt, kann dies ebenfalls Goldminen-Aktien in Mitleidenschaft ziehen. Dies gilt allerdings auch mit umgekehrten Vorzeichen.

Die Kosten von Goldminen-Aktienfonds entsprechen den üblichen Gebühren. Die Anlageform bringt aber auch den Vorteil des Status als „Sondervermögen“ mit sich. Ein Emittentenrisiko wird damit ausgeschlossen. Auch eine weitere Schwäche von direkten Gold-Investments hat diese Anlagemöglichkeit nicht: Gold an sich erwirtschaftet keine regelmäßigen Ausschüttungen. Minenunternehmen zahlen hingegen Dividenden, die an Investoren ausgeschüttet werden und einen Risikopuffer darstellen. Grundsätzlich ist es aber für Anleger schwierig einzuschätzen, ob Goldaktien im Vergleich zum Edelmetallpreis mittel bis langfristig günstig bewertet sind und damit einen Vorteil zu direkten Goldinvestments darstellen können. Die Entscheidung sollte daher ausführlich mit einem Berater besprochen werden.

Fazit

Betrachtet man sehr lange Zeiträume von mehr als 100 Jahren, konnte Gold seinen Status als härteste Währung der Welt bestätigen. Über kürzere und für Anleger relevantere Zeithorizonte, kann der Preis allerdings auch stark schwanken und bietet nicht in jedem Umfeld einen verlässlichen Schutz vor Krisen oder Inflation. Trotz der aktuell historisch hohen Bewertung von jenseits der 1.800 US-Dollar pro Unze kann Gold aber ein wichtiger Bestandteil eines jeden Portfolios sein. Die Unabhängigkeit von den Aktienmärkten und der Status als „sicherer Hafen“ machen Gold zu einem wichtigen Instrument für eine breite Diversifikation im Portfolio. So bieten sie eine passende Ergänzung zu anderen Depotbestandteilen, die üblicherweise der Absicherung dienen, wie Anleihen, Liquidität oder Immobilienfonds.

 

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Die vorstehenden Darstellungen dienen ausschließlich Informationszwecken und stellen keine  Anlageberatung dar, insbesondere enthalten sie kein Angebot und keine Aufforderung zur Abgabe eines Angebotes bezüglich des Erwerbs oder der Veräußerung eines Finanzinstruments. Vor einer solchen Entscheidung sollten Sie sich unter Berücksichtigung Ihrer persönlichen Vermögensverhältnisse individuell beraten lassen. Die Gültigkeit der Informationen ist auf den Zeitpunkt ihrer Erstellung beschränkt und kann sich je nach Marktentwicklung ändern. Die in den Darstellungen enthalten Informationen stammen aus zuverlässigen Quellen. Eine Garantie für deren Richtigkeit können wir allerdings nicht übernehmen. Wertentwicklungen aus der Vergangenheit, Simulationen oder Prognosen sind keine Garantie und kein verlässlicher Indikator für die zukünftige Performance. Geschäfte mit Finanzinstrumenten sind grundsätzlich mit Risiken, insbesondere dem Risiko des Totalverlustes des eingesetzten Kapitals, behaftet.

Eskalation der Ukraine-Krise verschärft die Lage in der Ökonomie und an den Märkten

Marktbericht: Q2 2022

Das zweite Quartal 2022 war geprägt von einer Eskalation der Ukraine-Krise, die sowohl vielfältige Auswirkungen in Politik, Wirtschaft und an den Finanzmärkten als auch in der Zentralbankpolitik mit sich brachte. Die Ukraine-Krise ist und bleibt das beherrschende Thema für diese vier Sektoren.

Politisch zeigte sich im Verlauf eine zunehmende Teilung der Welt. Westlich orientierte Länder, (Nordamerika, Europa, Japan, Südkorea, Australien und Neuseeland) verstärkten das Sanktionsregime gegenüber Russland als Reaktion auf die russische Aggression gegenüber der Ukraine. Die restliche Welt (circa 85% der Weltbevölkerung), die nicht an Sanktionen teilnimmt, erfreut sich dank Versorgungssicherheit und Preisabschlägen bei Rohstoffimporten aus Russland verbesserter Wirtschafts- und Investitionsbedingungen, leidet aber gleichzeitig an globalen Konjunkturdynamikverlusten und Lieferengpässen. In der EU wird derzeit das siebte Sanktionspaket gegen Russland seitens der Ukraine eingefordert.

Die Weltwirtschaft war im 2. Quartal 2022 von Dynamikverlusten geprägt. Das gilt allen voran für Länder, die der westlichen Hemisphäre angehören. So senkte der Internationale Währungsfonds im April im World Economic Outlook die BIP-Prognose für die Weltwirtschaft per 2022 unter dem Titel „Der Krieg verlangsamt die Erholung“ von zuvor 4,4% (Januar 2022) auf 3,6%. Ein entscheidender Hintergrund für die negative Anpassung war und ist der erhöhte Preisdruck, der durch das westliche Sanktionsregime forciert wurde, der Kosten in der Weltwirtschaft erhöhte und der Investitionsunsicherheit begründete. Auch das Thema Versorgungssicherheit mit Energie und Rohstoffen belastete die Weltwirtschaft. Zusätzlich wirkte sich die rigorose Corona-Politik in China, die die ohnehin gegebenen Lieferkettenprobleme verschärfte, negativ aus.

Die Finanzmärkte reagierten im 2. Quartal 2022 in einer grundsätzlichen Betrachtung mit erhöhter Risikowahrnehmung auf die Dynamikverluste der Weltwirtschaft und die gleichzeitigen Kostensteigerungen durch Rohstoffpreise, Zinskosten sowie einer drohenden Preis-Lohn Spirale. In der Folge sank der deutsche Aktienindex DAX von 14.529 Punkten am 4. April auf zuletzt unter 13.000 Punkte im Juni 2022.

Zinserhöhungen setzten im 2. Quartal verstärkt ein. Die US-Notenbank erhöhte im 2. Quartal den Leitzins von 0,25% – 0,50% auf derzeit 1,50% – 1,75% und kündigte weitere Zinsschritte an. Die EZB ließ verlauten, den Leitzins im Juli voraussichtlich von 0,00% auf 0,25% anzuheben. Auch hier stehen weitere Zinserhöhungen an.

Westeuropa bleibt Verlierer der Krise

Mangels autarker Rohstoffversorgung ist Europa von der Krise am stärksten betroffen. Ergo wirken sich die Themen Versorgungsunsicherheit und hohe Preisniveaus der Rohstoffe belastend aus.  Aktuelle Einkaufsmanagerindizes der Eurozone indizieren eine markante Abschwächung der Konjunkturlage. So sank der von Standard & Poors ermittelte Einkaufsmanager Index für die Gesamtwirtschaft (Composite Index) im Berichtsmonat Juni auf 51,9 Punkte (Vormonat 54,9). Das war der niedrigste Wert seit März 2021. Unter 50 Punkten impliziert der Index eine Kontraktion der Wirtschaft.

Die Preisinflation erklomm in der Eurozone mit 8,1% das höchste Niveau in der Historie der Eurozone und setzt Politik und Zentralbank unter Druck. Innerhalb Europas ist Deutschland mit seiner stark auf Produktion und Export geprägten Wirtschaft ungleich schwerer betroffen als Länder wie Italien und Frankreich, die eine stärkere Binnenwirtschaft vorzuweisen haben.

Außerhalb der Eurozone bleibt die Ukraine der größte Verlierer innerhalb Europas. Sowohl Russlands Datensätze als auch BIP-Prognosen unterlagen dagegen positiven Anpassungen, jedoch von sehr niedrigen Niveaus ausgehend. So wurde die BIP-Prognose zuletzt von -9,2% auf -7,5% angepasst. Per Mai kam es zu einem signifikanten Rückgang des Anstiegs der Erzeugerpreise von circa 31% auf circa 19% im Jahresvergleich. Die erhöhten Rohstoffpreise führen zu unerwartet hohen Einnahmen. Der Rubel bewegt sich in der Folge gegenüber dem USD auf dem höchsten Niveau seit 2015.

USA: Konjunkturfissuren nehmen zu – Fed reagiert auf Inflation

Nachdem es im 1. Quartal 2022 unerwartet zu einer Kontraktion der Wirtschaftsleistung kam (-1,5% in der auf das Jahr hochgerechneten Fassung) ergaben sich im 2. Quartal 2022 divergierende Signale. Laut dem Barometer der Federal Reserve Atlanta, die alle verfügbaren Daten des Quartals berücksichtigt, liegt die Prognose für das 2. Quartal 2022 bei 0,00% (Stand 17. Juni).

Anders als in Europa haben die Vereinigten Staaten Versorgungssicherheit. Die hohen Preise der Rohstoffe wirken sich analog zu Europa belastend aus. Die Verbraucherpreise legten zuletzt im Jahresvergleich um 8,6% zu. Das war der höchste Anstieg seit 1981.

In der US-Wirtschaft spielt Kredit eine größere Rolle als in Europa. So legte die Konsumverschuldung in den letzten beiden Berichtsmonaten markant um circa insgesamt 90 Mrd. USD zu (Durchschnitt zuvor circa 45 Mrd. USD für Zweimonatsperioden). Das Verbrauchervertrauen nach Lesart der Universität Michigan (vorläufiger Wert) sank per Juni 2022 auf den tiefsten Wert in der bis 1980 zurückreichenden Historie. Entsprechend ist das bremsende Potenzial von Zinserhöhungen auf die Konjunkturlage voraussichtlich erheblicher als in stärker vom Einkommen getriebenen Volkswirtschaften (Europa).

Der Chef der US-Notenbank spricht vor dem Hintergrund der verfügten und der angekündigten Zinserhöhungen von einer starken und widerstandsfähigen US-Konjunktur. Die Strukturdaten weisen Fissuren auf. Die Konjunkturdaten zeigten im 2. Quartal 2022 keine Einheitlichkeit.

Schwellenländer: Ein buntes Bild

Die Dynamikverluste der Weltwirtschaft wirkten und wirken sich in den Schwellenländern belastend aus.  Die Schwellenländer nehmen weit überwiegend jedoch nicht am westlichen Sanktionsregime teil und schaffen damit ohne eigene Aktivität im relativen Vergleich zu westlichen Ländern verbesserte wirtschaftliche Rahmenbedingungen hinsichtlich Versorgungssicherheit und Preisniveau in der Rohstoffversorgung. Dennoch belasten die vom Westen verfügten Sanktionen bezüglich der Agrarrohstoffe Probleme allen voran bei ärmeren Ländern, insbesondere in Afrika.

Asien zeigt sich widerstandsfähig und profitiert aus der Konstellation. So steigt die Investitionstätigkeit ausländischer Unternehmen in China weiter im zweistelligen Bereich. Auch sind diese Länder einem geringeren Inflationsdruck ausgesetzt. In China nahmen die Verbraucherpreise zuletzt um 2,1% im Jahresvergleich zu. Nach einer leichten Zinssenkung im 1. Quartal in China um 0,15% sind weitere Zinssenkungen möglich.

Gleichzeitig formiert sich die BRICS-Gruppe in Richtung Erweiterung und Emanzipation von dem vom Westen dominierten Wirtschafts- und Finanzsystem. 

Märkte: Geopolitik bestimmte und bestimmt

Die Märkte bewegten sich fortgesetzt in der Taktung der Geopolitik, aber jetzt im Unterschied zum 1. Quartal zusätzlich in der Taktung der Inflationsentwicklung und der Zinspolitik. So verlor der japanische Yen stark ob der Verweigerung der Bank of Japan, das Thema Zinserhöhungen anzugehen.

Im 2. Quartal bestimmten Risikoaversion und Inflationsanstieg die Finanzmärkte. Während die Hauptwährungen Kaufkraft durch Inflation verloren, deflationierten die Risikoaktiva an den Märkten. Zusammengefasst ergaben sich global aus diesen beiden Konstellationen markante
Wohlstandsverluste.

Fazit

Das zweite Quartal 2022 hat beachtliche Turbulenzen auf unterschiedlichsten Ebenen mit sich gebracht. Die regelbasierte Ordnung hat weiter Schaden genommen. Die regelbasierte Ordnung ist sowohl Grundlage des globalen Wirtschaftsverkehrs als auch der internationalen Politik. Das erodierte Vertrauen in das System hat strukturellen Schaden ausgelöst, der das Vertrauen in das System belastet. Die daraus mittel- und langfristigen Folgen werden nicht nur konjunkturell markant sein. Neue Strukturen werden sich in der Politik, der Finanz- und in der Realwirtschaft aus dieser Not heraus etablieren. Diese Veränderungen werden die Charakteristika einer multilateralen Ordnung sein, die zu Lasten der jetzt dominanten Ordnung gehen.

 

Marktüberblick

Aktien

Performance Aktuell lfd. Jahr 1J 3J 5J
DEUTSCHLAND
DAX 40 12.783,77 -19,52% -17,69% 1,02% 0,73%
MDAX 25.823,45 -26,48% -24,16% 0,26% 1,10%
SDAX 1.271,12 -27,92% -26,19% 1,10% 1,43%
 EUROPA
Euro St. 50 3.454,86 -17,41% -12,12% 2,67% 3,21%
FTSE 100 7.169,28 -1,01% 5,69% 2,47% 3,49%
CAC 40  5.922,86 -15,00% -6,22% 4,89% 5,89%
SMI 10.741,21 -14,31% -7,52% 5,89% 7,12%
 GLOBAL
S&P 500 3.785,38 -19,97% -10,64% 10,57% 11,29%
Hang-Seng 21.859,79 -4,82% -21,87% -5,67% 0,01%
Nasdaq 11.028,74 -29,22% -23,40% 12,23% 13,51%
Nikkei 26.393,04 -7,32% -6,53% 9,49% 7,74%

 

Rohstoffe (USD)

Gold 1.807,27 -0,41% 2,61% 28,22% 45,56%
Öl Brent 114,81 44,74% 53,57% 72,52% 139,59%

 

Währungen

EUR/USD 1,0484 -7,43% -11,88% -7,82% -8,24%
EUR/CHF 1,0011 -3,24% -8,65% -9,84% -8,58%

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einBlick: Was bedeuten steigende Zinsen für die Aktienmärkte?

Die westlichen Notenbanken wollen die Zinsen 2022 weiter anheben

Fed und EZB planen weitere Leitzinsanpassungen noch in diesem Jahr

Die Federal Reserve hat es schon getan, die EZB wartet (noch) ab. Leitzinserhöhungen sind das Mittel der Wahl für die Notenbanken, um sich der stark gestiegenen Inflation entgegenzustemmen. Die Vorgehensweisen in den USA und in Europa weichen dabei aber stark voneinander ab. Woran das liegt und was die Zinsanpassungen für die Aktienmärkte bedeutet, wollen wir in diesem Newsletter näher beleuchten.

Angesichts einer Inflation von immer noch 8,5 Prozent in den USA, sah sich die US-Zentralbank zum Handeln gezwungen. Am 4. Mai erhöhte die Federal Reserve den Leitzins um 0,5 Prozent. Die stärkste Anhebung seit 20 Jahren. Einen Schritt, den sich die US-Amerikaner wohl erlauben können. Trotz Corona und Ukraine-Krieg läuft die Wirtschaft gut, die Arbeitslosenzahlen sind relativ gering und die Löhne zogen zuletzt an. Diese Faktoren haben in den Vereinigten Staaten allerdings eine Spirale in Gang gesetzt: Steigende Löhne sorgen für höhere Preise, die wiederum zu höheren Lohnforderungen führen. Die Federal Reserve versucht durch Ihre Zinspolitik nun genau diese „Lohn-Preis-Spirale“ zu stoppen. An den Terminmärkten wird zum Jahresende daher fest mit einem Zinsniveau von mindestens 2,75 Prozent gerechnet. Gleichzeitig soll die auf rund neun Billionen Dollar aufgeblähte Bilanz schrittweise abgebaut werden. Der Beginn dieser monumentalen Aufgabe ist bereits der Juni 2022.

Anders als beispielsweise in Europa ist die Inflation in den Vereinigten Staaten nachweislich weniger durch die steigenden Energiepreise nach oben getrieben worden. Rechnet man die Preise für Energie und Nahrungsmittel aus der Betrachtung heraus, erhält man für die USA immer noch einen Wert von 6,5 Prozent. Diese „Kerninflation“ liegt in Europa bei 3,5 Prozent. Der im Vergleich zu den USA hohe Anteil von Energiekosten für Verbraucher in Europa, vergrößert aber auch das Dilemma für die EZB. Eine Erhöhung der Zinsenwürde nämlich nicht nur hochverschuldete Staaten wie Italien oder Portugal in Bedrängnis bringen, sie hätte mittelfristig auch keinen entscheidenden Einfluss auf die hohen Energiekosten. Der „Zinseffekt“ auf die Inflation könnte also geringer ausfallen als gehofft.

Nichtsdestotrotz hat die Chefin der Europäischen Zentralbank (EZB), Christine Lagarde, kürzlich klargestellt, dass die Zinsen erst dann steigen werden, wenn das Anleihekaufprogramm beendet ist. Dies könnte womöglich schon im Juli der Fall sein, kündigte EZB-Direktorin Isabel Schnabel an. „Wir sehen eine Verbreiterung des Inflationsdrucks“, warnt Schnabel. Sie hält sogar die Entstehung einer Lohn-Preis-Spirale wie in den USA für möglich. „Es steht außer Zweifel, dass höhere Lohnforderungen kommen würden, wenn die Inflation längere Zeit hoch bleibt“, meint Schnabel. Deshalb „müssen wir verhindern, dass sich die hohe Inflation in den Erwartungen festsetzt.“ Es ist aber durchaus vorstellbar, dass sich Lagarde mit einem Zinsschritt bis zum Herbst Zeit lässt – vor allem, wenn der Ukraine-Krieg weiter eskaliert und die europäische Wirtschaft belastet. Ökonomen rechnen derzeit mit drei kleinen Zinserhöhungen in diesem Jahr. Den Prognosen zufolge könnten die Leitzinsen bis zum Jahresende bei 0,75 Prozent liegen.

Wer etwas über die unmittelbaren Folgen steigender Zinsen auf einzelne Aktienmärkte erfahren möchte, braucht sich nur den US-Markt über die letzten Monate anzuschauen. Zunächst fällt dabei auf, dass insbesondere Technologie-Werte, aber auch Kryptowährungen, negativ betroffen waren. Der techlastige Index „Nasdaq 500“ fiel allein seit Jahresanfang um beinahe 30 Prozent. Zum Vergleich: Der deutsche Aktienindex DAX ging im gleichen Zeitraum „nur“ um weniger als die Hälfte zurück! Hintergrund der starken Verluste ist die große Abhängigkeit der Bewertungen von den traditionell hohen Gewinnerwartungen der Technologie-Branche. In einem Umfeld steigender Zinsen fallen diese weniger stark ins Gewicht und die Bewertungen der schnell wachsenden Unternehmen fallen.

Nach der gleichen Logik gehören insbesondere Value-Titel oft zu den Gewinnern eines Zinserhöhungszyklus. Im Gegensatz zu Wachstums-Aktien sind deren Bewertungen nicht so stark von Zinserhöhungen abhängig und werden daher auch weniger von Notenbankentscheidungen beeinflusst. Als besonders robust gegen steigende Zinsen haben sich auch Branchen wie Banken, Versicherungen, Energie, Infrastruktur, Reisen und Rohstoffe gezeigt. Einige davon wurden zuletzt zu den Pandemieverlierern gezählt und könnten nun einen doppelten Kursschub erhalten.

Betrachtet man die historische Entwicklung von Aktienkursen nach den Zinserhöhungsschritten der letzten 30 Jahre, relativiert sich der Einfluss der Notenbank-Entscheidungen für Aktieninvestments grundsätzlich: Im Durchschnitt fiel der breit aufgestellte „MSCI World“ als Reaktion auf Fed-Leitzinserhöhungen für etwa 30 Tage. Bereits nach 50 Tagen waren diese Verluste aber schon wieder aufgeholt und die Märkte legten in der Folge deutlich zu.

Zinserhöhungen bedeuten also nicht zwingend eine Zäsur für die Aktienmärkte, sondern lösten in der Vergangenheit nur kurzfristig Pessimismus bei Anlegern aus. Auch für dieses Jahr zeichnet sich ab, dass der weitere Verlauf des Krieges in der Ukraine der wichtigere Treiber für die Aktienkurse sein wird. Eine Entspannung des Konflikts und sinkende Rohstoffpreise würden sicherlich die Kurse beflügeln, aber auch Druck von der Europäischen Zentralbank nehmen und voraussichtlich zu einer langsameren Zinswende führen. Die Märkte bewegen sich in 2022 damit weiter in der Taktung der Geopolitik.

Fazit:

Die Zinserhöhungen der Notenbanken sind überfällig und bei den aktuellen Verbraucherpreisen auch nicht mehr vermeidbar. Für Anleger sollte dies allerdings kein Grund sein, um überstürzt Aktienquoten in den Portfolios zu verringern. Im Vergleich zu anderen Anlageklassen (Tages-, Festgeld, Kryptowährungen oder Anleihen) bleibt der Ausblick für Aktien weiter attraktiv. Bei der Auswahl von Regionen und Branchen sollte die Zinsentwicklung aber trotzdem eine Rolle spielen. Gerade die stärkere Gewichtung von Value-Titeln sowie eine breite Streuung auf verschiedene Regionen mit unterschiedlichem Zinsumfeld halten wir aktuell für eine vielversprechende Strategie.

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Inflation auf Allzeithoch

Die Inflation befindet sich in der Eurozone auf einem Höchststand

Vermögensschutz vor Inflation

Die Inflationsrate ist – seit der Einführung des Euros vor 20 Jahren – noch nie so hoch gewesen wie jetzt. In Deutschland betrug die Teuerungsrate im Januar 4,9% im Vergleich zum Vorjahresmonat. Die Inflationsrate in der Eurozone lag im gleichen Zeitraum bei 5,1%. Allerdings stellt sich die Situation innerhalb der Mitgliedstaaten der Währungsgemeinschaft höchst heterogen da. Während Malta mit 2,6% nahe am Zielkorridor der EZB liegt (= 2,0%), stellt sich die Teuerungsrate in Estland mit 12% auf einem extrem gefährlich hohen Niveau ein. Dies zeigt auch das Dilemma der EZB, da deren Zinspolitik für alle Euroländer gleichermaßen greift.

Zinserhöhungen sind ein guter Weg, um die Inflation nach unten zu drücken. Weil damit Kredite teurer werden neigen Unternehmen dazu, Investitionen zurückzustellen, was für ein geringeres Wachstum der Preise sorgt. Nur die Anwendung dieses Mittels ist der EZB fast nicht möglich. Das Problem sind die extrem hohen Verschuldungen mancher Euro-Mitgliedstaaten. Bei der Einführung der Gemeinschaftswährung wurde festgelegt, dass sich kein Staat zu mehr als 60% seines Bruttoinlandsprodukt verschulden darf. Selbst Deutschland mit bislang meist solider Fiskalpolitik weist eine Schuldenquote von 69,7% aus. Ganz zu schweigen von Griechenland (207,2%), Italien (156,3%) und Portugal (135,4%).

Eine – auf Basis der Inflationsrate – angemessene Leitzinssatzsatzerhöhung würde die Ausgaben dieser Staaten auf ein solch hohes Niveau treiben, dass diese sehr wahrscheinlich nicht mehr in der Lage sein würden, Zinsen und Tilgungen zu bedienen. Die Griechenlandkrise 2010 zeigte eindrucksvoll auf, wie schwierig es ist, einen solchen Kollaps abzuwenden. Dazu sei angemerkt, dass die griechische Volkswirtschaft nur einen Bruchteil derer Italiens ausmacht. Nicht auszumalen wäre die Kettenreaktion, die auch Länder wie Spanien, Frankreich oder Belgien betreffen könnte. Experten gehen daher davon aus, dass die EZB ein bis zwei kleine Zinsanhebungen in 2022 vornehmen wird.

Anders stellt sich das Bild in den USA dar: zwar lag die Inflationsrate dort zuletzt mit 7,5% deutlich über dem Euro-Niveau. Dafür kann sich die amerikanische FED jedoch ganz auf den Binnenmarkt konzentrieren und die Interessen anderer Länder außer acht lassen. Experten gehen daher davon aus, dass in diesem Jahr bis zu vier Schritten an Zinsanhebungen erfolgen werden.


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Hintergrund für die hohe Teuerungsrate

Die Gründe für den Anstieg der Inflation sind vielfältig:

  • Handel und Dienstleister haben in ihren Preisen einen „Corona-Aufschlag“ eingepreist, um entgangene Umsätze und höhere Kosten teilweise zu kompensieren.
  • Anstieg von Nahrungs- und Energiepreisen. Gerade letztere dürfte weiter steigen, um die Maßnahmen gegen den Klimawandel zu finanzieren.
  • Massive Ausweitung der EZB-Bilanz (+ 82% in zwei Jahren), worüber das Anleihenaufkaufprogramm finanziert wurden. Damit wurden bzw. werden die Zinsen von Staats-, aber auch Unternehmensanleihen, künstlich niedrig gehalten.
  • Personal- und Lohn-/Preis-Spirale

Zukünftig werden auch noch Effekte aus dem demographischen Wandel einfließen. Es ist daher davon auszugehen, dass die Inflation in diesem Jahr wahrscheinlich auf dem gleichen Niveau verbleibt und in den nächsten Jahren ebenfalls noch über dem EZB-Zielkorridor von 2% liegen wird.


Kostenfreier Online-Vortrag „Vermögensschutz vor Inflation“: am 17.02.2022 von 19.00 bis 20.00 Uhr. Ich freue mich auf Ihre Teilnahme. Melden Sie sich hier an.


Auswirkungen der Inflation

Inflation ist Wertvernichtung. Welch gravierende Ausmaße die Minderung der Kaufkraft über mehrere Jahre annehmen kann, zeigt diese Tabelle:

Inflations-rate 1% 2% 3% 4% 5% 7,50% 10%
1 Jahr -100 -200 -300 -400 -500 -750 -1.000
2 Jahre -199 -396 -591 -784 -975 -1.444 -1.900
5 Jahre -490 -961 -1.413 -1.846 -2.262 -3.228 -4.095
10 Jahre -956 -1.829 -2.626 -3.352 -4.013 -5.414 -6.513
20 Jahre -1.821 -3.324 -4.562 -5.580 -6.415 -7.897 -8.784

Neben der Inflation ist in Deutschland noch zu beachten, dass mittlerweile sehr viele Banken ihren Kunden Negativzinsen berechnen, die zusätzlich das Vermögen auffressen.

Neben dem Kaufkraftverlust sind auch noch folgende Effekte vorstellbar:

  • Steigende Zinsen (wenn auch in der Eurozone nur moderat zu erwarten) sorgen für fallende Kurse von Anleihen
  • In den USA (wo die Zinsen stärker steigen sollten) wechseln Anleger von Aktien zu Anleihen, da hier (nach den Zinserhöhungen) angemessene Renditen erzielt werden, bei geringerem Risiko als bei Aktien. Dies könnte die Aktienkurse belasten, wovon sich die europäischen Börsen nicht entziehen können

Es ist daher dringend ratsam, eine Strategie zum Schutz des eigenen Vermögens vor der hohen Inflationsrate zu entwickeln

Anleger sind gut beraten, Ihr Vermögen vor der Inflation zu schützen

Maßnahmen zum Vermögensschutz

Folgende Möglichkeiten sind vorstellbar, um der hohen Inflationsrate entgegen zu wirken:

  • Vermeidung von Anleihen(Fonds) mit langer Restlaufzeit
  • Tech-lastige Aktien tendenziell in Werte mit hoher Dividendenrendite tauschen
  • Beimischung von physischen Edelmetallen (insb. Gold)
  • Immobilien(Fonds) mit attraktiver Rendite beimischen
  • In Infrastruktur investieren

Grundsätzlich kann festgehalten werden, dass Sachwerte klar im Vorteil gegenüber Geldwerten sind. Falls Sie sich weiter über Maßnahmen zum Schutz vor Inflation informieren möchten, lade ich Sie herzlich zu meinem Online-Vortrag am 17.02.2022 um 19.00 Uhr ein. Die Teilnahme ist kostenfrei, auf Wunsch erhalten Sie die Präsentationsunterlagen zugesandt. Dazu können Sie sich hier anmelden. Melden Sie sich auch gerne an, falls Sie an diesem Termin keine Zeit haben. Sie erhalten im Nachgang eine Link zur Aufzeichnung des Vortrags.

Jahresausblick 2022

Jahresausblick 2022

Im neuen Jahr sind viele finanzielle Herausforderungen zu erwarten.

Der Blick in die Zukunft

Das alte Jahr neigt sich dem Ende zu und 2022 wirft bereits seine Schatten voraus. Aus finanzieller Sicht wird bereits mit großer Spannung darauf geschaut. So wird die neue Bundesregierung zeitnah neue Maßnahmen umsetzen, auch die Themen Inflation sowie Negativzinsen werden dominierend bleiben. Heute stelle ich Ihnen vor, worauf Sie achten müssen um sich und Ihr Vermögen zu schützen, aber auch um Chancen zu nutzen. Am besten informieren Sie sich dazu auch in meinem Online-Vortrag am 16.12.2021 um 19.00 Uhr: „Ausblick 2022 – Finanzielle Chancen und Risiken“. Hier können Sie sich dazu anmelden.

Inflation auf Höchststand

Innerhalb der Eurozone verteuerten sich die Preise auf Jahresbasis um 4,9% – das ist der höchste Stand seit Einführung der Währungsunion. In Deutschland lag die Inflationsrate zuletzt gar bei 5,2%. Verantwortlich hierfür waren z.T. Einmaleffekte, aber auch zukünftig stehen Argumente für eine hohe Inflationsrate an (z.B. Energiewende, Demografischer Wandel, Verhandlungsmacht von Arbeitnehmern). Verbliebe die Inflationsrate in den nächsten zehn Jahren auf dem gleichen Niveau, würde dies die Halbierung der Kaufkraft Ihres Vermögens bedeuten. Grund genug, hier wirksame Gegenmaßnahmen zu treffen.

Zinsniveau weiterhin unten

Eine angemessene Reaktion der Notenbanken auf die deutlich erhöhte Inflation wäre eine Zinserhöhung. Die USA werden wohl bereits 2022 (ein Jahr früher als erwartet) dementsprechend handeln, schließlich befindet sich die dortige Teuerungsrate mit 6,2% auf einem 30-Jahres-Hoch. Die Europäische Zentralbank wird sich mit diesem Schritt ungleich schwerer tun, schließlich ist die Euro-Schuldenkrise (insb. In den Südstaaten) durch die Corona-Maßnahmen deutlich ausgeweitet worden. Wie hoch die Zinsen für Ihre Baufinanzierung aktuell sind, können Sie hier erfahren.

Negativzinsen belasten Anleger

Ungeachtet der hohen Inflationsrate weiten Banken für Privatanleger immer stärker Negativzinsen aus. Über 500 Banken verrechnen diese meist als „Verwahrentgelt“ verpackte Strafzinsen ihren Kunden. Gleichzeitig sinken die Freibeträge, z.T. auf EUR 10.000 oder EUR 25.000. Einige Banken belasten dabei sogar mehr als -0,5%; jenen Zinssatz, den sie selbst für einen Teil ihrer Einlagen bei der EZB bezahlen müssen. Dies bedeutet, neben der Inflation, einen weiteren Kaufkraftverlust ihres Vermögens. Wie Sie sich konkret vor Negativzinsen schützen können, stelle ich Ihnen übrigens in meinem Online-Vortrag am 20.01.2022 um 19.00 Uhr vor.


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Corona hält die Finanzmärkte in Atem

Auch Corona wird im nächsten Jahr ein dominierendes Thema an den Börsen bleiben. Wie fragil die Märkte sind, zeigte kürzlich der Einbruch um 6% binnen Wochenfrist beim DAX 40 auf die Nachrichten zur neuen Omikron-Variante. Corona hat die internationalen Lieferketten stark beeinflusst, manche Industriezweige erhalten kaum mehr die notwendigen Zulieferprodukte in angemessenem Zeitrahmen. Dies sorgt – auch hier – für eine Preisverteuerung, die sich negativ auf die Unternehmensgewinne und damit Aktienkurse auswirkt.

Energiewende

Nicht nur die neue Bundesregierung, auch die EU und andere bedeutende Staaten haben sich zum Ziel gesetzt Maßnahmen schnell voranzutreiben, um die Erderwärmung zu drosseln. Dies hat auch Auswirkungen auf Kapitalanleger: Immobilienbesitzer müssen sich auf mehr Ausgaben für energieeffiziente Maßnahmen einstellen. Hinzu kommen ohnehin höhere Energiepreise sowie die Auswirkungen der Grundsteuerreform. Aber auch Wertpapierinvestoren müssen sich die Frage stellen, ob sie künftig auf nachhaltige Finanzprodukte setzen, um so einen Beitrag zur Energiewende zu leisten.

Neue Bundesregierung

So langsam zeichnet sich ab, welche finanziellen Auswirkungen die Maßnahmen der Ampel-Koalition haben werden. Der Klimaschutz kostet Geld, das wird sich auch für Kapitalanleger, gerade bei Immobilien, bemerkbar machen. Gespannt bin ich auch die neue Aktienrente, die von der FDP forciert wird. Auch der Steuerfreibetrag für Kapitalanlagen soll auf EUR 1.000 angehoben werden. Sorge bereitet mir die Diskussion um die Erhöhung der Erbschaft- bzw. Schenkungsteuer. Wer über einen Vermögensübertrag zu Lebzeiten nachdenkt, sollte das daher nicht auf die lange Bank schieben.

Fazit

2022 wird spannend werden. Ob sich dies im positiven oder negativen Sinn auswirkt, bleibt offen. Auf jeden Fall besteht Handlungsbedarf. Ich lade Sie daher herzlich zu meinem kostenfreien Online-Vortrag „Jahresausblick 2022 – finanzielle Chancen und Risiken“ am 16.12.21 ein. Natürlich stehe ich Ihnen ebenfalls für ein vertrauliches Beratungsgespräch in meiner Finanzboutique zur Verfügung.

 

 

 

 

Frühjahrsputz für Ihre Finanzen

Frühjahrsputz Finanzen

Frühjahrsputz für Ihre Finanzen: Ordnung und Struktur schaffen

Hausfrauen und -männer nutzen den Frühjahrsanfang gerne für eine gründliche Reinigung von Haus und Wohnung. Dabei werden auch Dinge entsorgt, die nicht mehr benötigt werden. Unnötigen Ballast zu entfernen tut gut. Was das Zuhause wieder in neuem Glanz erstrahlen lässt, ist auch bei Bank- und Versicherungsprodukten sinnvoll: auch Ihre Finanzen freuen sich über den Frühjahrsputz. Oft häuft sich über Jahre hinweg ein Sammelsurium an verschiedenen Konten und Kreditkarten oder Geldanlageprodukten und an. Einiges davon wird womöglich gar nicht mehr benötigt und kostet nur Gebühren ohne Mehrwert zu bringen. Ich zeige Ihnen heute, wie Sie schnell und einfach bei Ihren Finanzen aufräumen und dabei auch Geld sparen können.

Veränderungen der persönlichen Situation?

Zu Beginn ist wichtig, ob sich ihre persönliche Situation verändert hat. Hierzu zählen z.B. Geburten, Änderungen in der Partnerschaft oder auch bei der Wohn- und Einkommenssituation. Ihre Finanzen sollten zu Ihrem individuellen Bedarf passen. Singles benötigen andere Versicherungen als Familien, wenn sich Ihr Einkommen erhöht hat können Sie auch Ihre Sparrate nach oben anpassen. All diese Punkte gehören zu einer strukturierten Finanzplanung.

Versicherungscheck

Selbst wenn sich Ihre Lebenssituation nicht verändert hat, sollten Sie Ihre Versicherungen regelmäßig überprüfen lassen, am besten von einem unabhängigen Experten. Er kann Ihnen aufzeigen, welche Produkte mittlerweile unnötig sind, aber auch, wo Risiken nicht ausreichend abgesichert sind. Ebenso zeigt Ihnen dieser Check auf, wo Sie günstigere Angebote oder mit besserem Leistungsumfang bekommen. Ich führe keine Versicherungsberatung durch, kann Ihnen aber gerne kompetente Experten empfehlen.

Geldanlagecheck

Das gleiche gilt auch für Ihre Geldanlagen. Ich finde in den Depots von Interessenten immer wieder Wertpapiere, an denen nur die Bank verdient, der Anleger aber kaum Chance auf Mehrwert hat. Dafür ist mein kostenfreier Depotcheck bestens geeignet. Außerdem sollte auch überprüft werden, ob der Risikograd noch Ihrem Anlegerprofil entspricht.

Im Laufe der Jahre sammeln sich auch verschiedene Sparbücher, Tages- und Festgeldkonten sowie andere verschiedene Depots an. Legen Sie diese nach Möglichkeit zusammen. Sie behalten so leichter den Überblick und sparen Gebühren.

Darlehen überprüfen

Konsumschulden sind nie gut – zahlen Sie sie so schnell wie möglich zurück. Vielleicht können Sie mittlerweile Sondertilgungen durchführen oder die Darlehensrate erhöhen, um es schnell zurückzahlen zu können.

Die Zinsen sind in den letzten Jahren sehr stark gesunken – vielleicht können Sie eine Baufinanzierung günstiger umschulden. Dazu können Sie meinen Zinscheck nutzen und aus einem Pool von über 400 Banken einfach und leicht prüfen, was das günstigste Angebot für Sie ist.

Unterlagen entsorgen

So mancher Bank- und Versicherungskunde archiviert über Jahrzehnte hinweg akribisch Kontoauszüge und andere Unterlagen. Vieles davon braucht unnötig Platz und ist längst überholt. Werfen Sie alte Dokumente weg, die nicht mehr benötigt werden. Empfehlenswert ist, Kontoauszüge drei Jahre aufzuheben, wer mag, kann auch noch ein paar Jahre weiter gehen. Über zehn Jahre macht jedoch keinen Sinn, im Zweifelsfall können Sie auch bei der Bank nachfragen.

Wichtig ist, dass Sie Geburts- und Heiratsurkunde, einen möglichen Scheidungsbeschluss oder auch Sozialversicherungsunterlagen (gilt auch für andere Rentenprodukte) dauerhaft aufbewahren. Das Testament, Sterbeurkunde oder auch ein Erbschein langfristig archiviert werden müssen, ist selbstverständlich.

Tipp: Nutzen Sie die Digitalisierung und speichern Sie Ihre Dokumente online. Ich habe vor einigen Jahren damit begonnen, meine alten Ordner auszumisten bzw. einzuscannen. Das hat ungemein Platz in meinen Schränken geschaffen. Bei Bedarf kann ich Unterlagen auch bequem ausdrucken.

Vergleich macht reich

Was für Banken und Versicherungen gilt, hört natürlich auch bei Handy-, Strom- oder Gasverträgen nicht auf. Vergleichen Sie auch hier auf den Portalen im Internet und prüfen Sie, ob es günstigere Alternativen zu Ihren bestehenden Verträgen gibt.

Notfallordner einrichten

Jedem kann einmal etwas passieren, so ein Unfall oder eine plötzliche schwere Krankheit. Eine solche Situation ist für Angehörige ohnehin extrem belastend. Wenn dann noch mühsam nach einer Patientenverfügung oder Vorsorgevollmacht gesucht werden muss versucht dies zusätzlichen Stress. Legen Sie deshalb alle wichtigen Unterlagen, die in einem Notfall benötigt werden, strukturiert in einem Ordner ab. Ich habe in meiner langjährigen Praxis einen Notfallordner entwickelt, der Sie hierbei unterstützen kann.

Freistellungsaufträge

Kapitalerträge sind steuerpflichtig. Der Staat möchte seinen Anteil davon haben und zwingt Banken dazu, die 25% Abgeltungsteuer abzuziehen. Alleinstehende haben jedoch einen jährlichen Freibetrag von EUR 801, bei Verheirateten sind dies EUR 1.602. Sie können dazu einen Freistellungsauftrag bis zu diesen Maximalbeträgen bei Ihrer Bank hinterlegen.

Oft wird der Freistellungsauftrag jedoch gar nicht und nicht in kompletter Höhe genutzt. Oder er ist bei Banken hinterlegt, wobei gar keine Zinsen anfallen. Bei anderen Konten und Depots wird aber – unnötigerweise – die Abgeltungsteuer abgezogen. Überprüfen Sie deshalb Ihre Freistellungsaufträge regelmäßig auf Aktualität.

Fremdwährungen

Haben Sie von Ihrem letzten Urlaub noch Devisen übrig? US Dollar, Thailändische Bath, Türkische Lira und Co. tauschen Sie am besten bei Ihrer Hausbank in Euro um. Außer Sie möchten zeitnah wieder dorthin verreisen.

Fazit

Aufräumen mag nicht jedermanns Lieblingsbeschäftigung sein. Der Erfolg ist jedoch schnell zu sehen. Sie haben einen besseren Überblick zu Ihren Finanzen, sparen womöglich Geld und sind besser strukturiert. In diesem Sinne: viel Spaß beim Frühjahrsputz von Ihren Finanzen. Falls Sie ihn nicht alleine machen wollen: ich unterstütze Sie gerne dabei, Ihre Finanzen optimal auszurichten.

Die Finanzboutique GmbH, Westendstraße 9, 87439 Kempten, Telefon: 0831 20691570

Haben Sie Fragen? Ich berate Sie gerne – nehmen Sie mit Kontakt mit mir auf.

Telefon: 0831 2069157-0

E-Mail: willkommen@florian-herfurth.de

Bild von Florian Herfurth 

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